Montag, 5. März 2012

Und plötzlich sind Google und Facebook weg

Internetsperren sind ein Thema, das immer wieder für Streitigkeiten sorgt. Gerade in Deutschland gibt es nur wenige Personen, die sich für diese Sperren begeistern können. Allerdings ist ein Teil dieser Personen sehr mächtig und sorgt daher häufiger für Ärger. Millionen von Anwendern müssen protestieren und den Herren und Damen aus der Politik erst einmal erklären, was die Sperren überhaupt bedeuten.

In der vergangenen Woche hat sich ein Fall in Dänemark zugetragen, den ich hier im Blog aufgreifen möchte. Es ging um eine Sperrliste mit ca. 8.000 Domains, weil diese angeblich einen Bezug zu illegalen pornografischen Inhalten hatten. Allerdings wurde die Liste nicht genau überprüft und irgendwie in einen falschen Ordner kopiert. Dies hatte zur Folge, dass die Internetprovider in Dänemark mit falschen Sperrdaten versorgt worden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es wurden auch Domains gesperrt, die überhaupt nicht betroffen waren. Zu den berühmtesten Opfern zählten Google und Facebook. Die Webseiten beider Unternehmen waren für die Dauer von mehreren Stunden nicht erreichbar. In diesem Zusammenhang ist zu ergänzen, dass nicht gleich jeder Internetprovider gesperrt hatte. Einige Provider gestatteten den Zugriff immer noch, andere Provider hingegen nicht.

Dieser Fall macht wieder einmal schön deutlich, wie schnell etwas mit den Sperren schief laufen kann - zumal sich herausstellte, dass es eine einzige Person geschafft hat, die Domainsperrung durchzusetzen. Diese Person hätte auch willkürlich andere Domains sperren lassen können. Nun wollen die Dänen reagiert haben: Fortan sollen entsprechende Sperrlisten immer von zwei Personen überprüft und an die Provider weitergeleitet werden.